Donnerstag, 16 März 2017 14:59

Braunschweig: Zentrum für Pharmaverfahrenstechnik eröffnet Empfehlung

Mit der Frage, wie kann in der Zukunft maßgeschneiderte und hochwirksame Medikamente hergestellt werden können, die gleichzeitig kostengünstig sind, wird sich in Zukunft das Zentrum für Pharmaverfahrenstechnik (PVZ) beschäftigen. Um neue Arzneimittel zu entwickeln, kommen mikrophysiologische Systeme mit humanen Zellkulturen zum Einsatz.

Mit dem Forschungsbau, den Bund und Land mit 24 Mio. Euro finanziert haben, wird das Zusammenwachsen der unterschiedlichen Projektgruppen aus der Bioverfahrenstechnik, Thermischen und Chemischen Verfahrenstechnik, Partikeltechnik, Mikrotechnik und Pharmazeutischen Technologie unterstützt. Ein neuer Masterstudiengang „Pharmaingenieurwesen“ sowie ein Graduiertenkolleg sind eingerichtet worden.

Das PVZ sitzt an der Schnittstelle zwischen potenziellen Wirkstoffen und der klinischen Anwendung von Arzneimitteln. Da die Entwicklung wirksamer Arzneimittel die präklinische Entwicklungsphase umfasst, arbeiten die Wissenschaftler mit der Organ-on-a-Chip-Technologie und konzentrieren sich auf die Zellkulturen in diesen Chips, um bessere Arzneimittel schneller zu entwickeln und Tierversuche zu ersetzen. Die Technische Universität Braunschweig unter der Leitung von Prof. Dr. Andreas Dietzel und PD Dr. Stephan Reichl können auf eine langjährige Expertise verweisen und bringen diese Erfahrung in die Abteilung Mikrogeräte und Analytik ein.

Es läuft ein BMBF-Verbundprojekt zur Prävalidierung eines biotechnologisch hergestellten Augenhornhautmodells für die pharmakokinetische und sicherheitstoxikologische Prüfung. Ein Nasenschleimhautmodell ist ebenfalls etabliert. Die Wissenschaftler wollen sich mit ihren Barrieremodellen in die Konzeption des "Human-on-a-Chip" zur Untersuchung des Arzneistofftransports einbringen, denn "die meisten Beteiligten kümmerten sich
um den Metabolismus und weniger darum, wie der Arzneistoff überhaupt in den Organismus hineinkommt", erklärt Dr. Reichl, Co-Leiter der Abteilung Microdevices and Analytics am PVZ. Die Forscher haben dabei auch die regulatorische Anerkennung ihrer Modelle im Blick.

Dabei konzentrieren die sich die Forscher auf die Biologischen Barrieren und ergänzen sich mit den Forschungen zu denen von Prof. Claus-Michael Lehr mit dem Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Saarbrücken.

Quellen:
https://magazin.tu-braunschweig.de/pi-post/zukunftsweisende-arzneimittel-fuer-die-alternde-gesellschaft-entwickeln-und-produzieren-2/
https://www.tu-braunschweig.de/forschung/zentren/pvz/forschung/ag4
https://magazin.tu-braunschweig.de/pi-post/der-forschungsbau-des-zentrums-fuer-pharmaverfahrenstechnik-feierte-richtfest/
https://www.tu-braunschweig.de/pharmtech/institut/arbeitsgruppen/reichl/reichl