Freitag, 06 Januar 2017 14:36

Karlsruhe: Designer-Petrischalen für die 3D-Zellkultur Empfehlung

Drei Wissenschaftler des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) haben eine Methode entwickelt, um flexible, dreidimensionale Mikrogerüste aufzubauen, in denen Zellkulturen in einem maßgeschneidertem Milieu gezüchtet und erforscht werden können.
 

Prof. Martin Bastmeyer vom Institut für funktionelle Grenzflächen des KIT und Prof. Martin Wegener vom Institut für Angewandte Physik und Abteilungsleiter am Institut für Nanotechnologie sind in derLage, die Gerüste sozusagen mit einem Laser in einen speziellen Fotolack zu schreiben, der nur an den Stellen im Raum aushärtet, die mit dem Laserfokus belichtet werden. Die Strukturen, die so kreiert werden können, sind weniger als ein Haar dick. Den speziellen Fotolack dazu hat Prof. Christopher Barner-Kowollik vom Institut für Technische Chemie und Polymerchemie entwickelt. Dadurch wird die Zellhaftung an den Mikrogerüsten möglich, ohne dass die biologischen Prozesse der Zellen beeinflusst werden. An spezifischen Punkten können zudem durch gezielte photochemische Prozesse Biomarker angebracht werden, auf die die Zellen reagieren und diese dann biochemisch analysiert werden.

Mit diesen 3-D-Gerüsten hat das Team bereits erfolgreich Herzmuskelzellen, Bindegewebsbildungszellen und Stammzellen gezüchtet und untersucht. Das Zellverhalten in der künstlichen Umgebung ist sehr nah an dem in natürlicher Umgebung und unterscheidet sich deutlich von dem an 2-D-Oberflächen. Fernes Ziel ist es, durch Tissue Engineering krankes Gewebe von Patienten ersetzen zu können.

Für ihre Desgígner-Petrischalen hat das Forscher-Trio im September den Erwin-Schrödinger-Preis erhalten.

Quellen:
http://biooekonomie.de/forscherprofil/designer-petrischalen-fuer-die-zellkultur
https://www.kit.edu/kit/pi_2016_130_designer-petrischalen-forscher-trio-des-kit-erhaelt-erwin-schroedinger-preis.php