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Montag, 21 November 2016 13:21

Tierschutzforschungspreisverleihung in Hessen 2016 Empfehlung

Am 16. November hat Hessen seinen mit 14.000 Euro dotierten Tierschutzforschungspreis an zwei Projekte vergeben, die zum Ersatz von Tierversuchen beziehungsweise zu deren Reduktion beitragen.

Dr. Christina Spohr hat mit ihrer Arbeit für die Etablierung einer 3R-Alternativmethode für die Chargenprüfung von bovinem Tuberkulin im Meerschweinchenmodell gesorgt. Ihr Ziel war es den gesetzlich vorgeschriebenen, aber stark belastenden Tierversuch zur Wirksamkeitsprüfung von Tuberkulinen unter Verwendung moderner immunologischer Methoden zu verbessern. Das erarbeitete Modell ermöglicht die Durchführung der Prüfung mit wesentlich weniger Tieren. Die Methode kommt ohne die bisher notwendige Hautinfektion aus, so dass die Belastung und das Leiden wesentlich gesenkt werden kann. Aus wissenschaftlicher Sicht könnte diese Methode den bestehenden, gesetzlich vorgeschriebenen Tierversuch ablösen.

Dr. Rüdiger Hack wird, stellvertretend für sein Team, für den in vitro Zellkultur-Test ausgezeichnet, der als Alternative zum Kaninchen-Versuch zur Qualitätskontrolle des Wirkstoffes Insulin Glargin entwickelt wurde. Der Test basiert auf der Aktivierung des menschlichen Insulinrezeptors durch Insuline. Er wurde nach den Vorgaben des amerikanischen Arzneibuchs validiert und die Ergebnisse mit denen aus dem Tierversuch verglichen. Es zeigte sich, dass sich die Ergebnisse der beiden Verfahren in nichts nachstehen. Außerdem wurde ein neues Zellkulturlabor für die Freigabe von Insulinglargin‐Wirkstoff Chargen im Routinebetrieb aufgebaut. Damit kommt die Wirkstoff-Freigabe von Insulinen gänzlich ohne den Einsatz von Tieren aus.

Quelle und weitere Informationen:
https://umweltministerium.hessen.de/presse/pressemitteilung/innovative-beitraege-sind-gut-fuer-forschung-und-tierschutz