Donnerstag, 17 November 2011 09:00

Mit Stamm- und Immunzellen der Parkinsonschen Krankheit auf der Spur

Die Universitätsklinik Erlangen unter Prof. Dr. med. Jürgen Winkler, Abteilung für Molekulare Neurologie, das Salk Institute for Biological Studies unter Fred Gage sowie die University of California San Diego (UCSD) im kalifornischen La Jolla wollen in einem gemeinsamen Forschungsprojekt mit Hilfe von Stamm- und Immunzellen herausfinden, welche Rolle Entzündungsprozesse bei der Parkinsonkrankheit spielen.

Die Forscher wollen humanspezifische Erkrankungsmodelle entwickeln. Dafür wird den Parkinsonpatienten nur ein kleines Stück Hautgewebe entnommen und im Labor kultiviert. Die Hautzellen werden dann in induzierte pluripotente Stammzellen zurück verwandelt, aus denen sich mit den entsprechenden Differenzierungsfaktoren entweder Nerven- oder Stützgewebezellen herstellen lassen, je nach Fragestellung. Diese dienen dann als individuelle Zellmodelle für die weiteren Experimente entgegen früheren Ansätzen z. B. mit einem Tiermodell.

Mit patientenspezifischen Nervenzellen zu arbeiten ist wichtig, um die Hintergründe zu erforschen, weshalb sich der Krankheitsverlauf individuell von Patient zu Patient unterscheiden kann. Um die Vermutung von Entzündungsprozessen im Gehirn als Ursache zu überprüfen und zu verstehen, wird der Ansatz unternommen, ein Protein mit dem Namen NURR1, auch als NR4A2 bekannt, zu untersuchen, das eine Rolle bei der Erhaltung des doperminergen System spielt. Insgesamt gibt es im menschlichen Gehirn ca. 1 Million dopaminerger Nervenzellen, ihr Niedergang führt zum Krankheitsbild der Parkinsonschen Krankheit1.

Die Wissenschaftlerkooperative will untersuchen, ob Substanzen, die auf den Nurr-Signalweg zielen, den Verlauf der Parkinsonschen Krankheit beeinflussen können.

Quelle: http://www.biotechnologie.de/
1 http://www.biologische-psychologie.de/entries/1829