Mittwoch, 01 Juni 2011 07:40

Network Formation Assay für Nervengifttests

Ein vielversprechendes Verfahren zum Test von Nervengiften haben Wissenschaftler vom Leibniz-Institut für Analytische Wissenschaften (ISAS) in Dortmund zusammen mit dem Nachbarinstitut IfADo (Leibniz-Institut für Arbeitsforschung) den Network Formation Assay (NFA) entwickelt, mit dem sie schnell und einfach Nervengifte testen können.


Der NFA beruht auf einem Mikrochip, auf dem die Wissenschaftler um Jonathan West menschliche Nervenzellen wachsen lassen. Die Oberfläche des Chips ist so behandelt, dass die Zellen sich nur an bestimmten Punkten ansiedeln können; so erzeugen sie ein regelmäßiges Sechseckmuster. Wenn die Nervenzellen wachsen, bilden sie Fortsätze zu ihren Nachbarn aus. Dank der regelmäßigen Anordnung können diese Fortsätze in einem standardisierten Verfahren gemessen werden.

Werden die Zellen einem Nervengift ausgesetzt, wird die Vernetzung der Zellen gestört. Daraus leiten die Wissenschaftler die Neurotoxizität eines Stoffes ab. Die Methode kann von großer Bedeutung sein, denn zehntausende Substanzen müssen im Rahmen der EU-Chemikalienrichtlinie gestetet werden.

Nun wollen sie im Rahmen eines BMBF-Projektes ab heute ihre Methode als Ersatzmethode für Tierversuche etablieren. Das BMBF fördert dafür das Projekt
drei Jahre lang mit insgesamt 760.000 Euro.

Weitere Informationen: http://idw-online.de/pages/de/news425850

Pressekontakt:
Tinka Wolf,
Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit,
Leibniz-Institut für Analytische Wissenschaften – ISAS – e.V.,
Telefon: 0231/1392234,
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Literatur:
Frimat, J.-P.; Sisnaiske, J.; Subbiah, S.; Menne, H.; Godoy, P.; Lampen, P.; Leist, M.; Franzke, J.; Hengstler, J. G.; van Thriel, C.; West, J. (2010): The network formation assay: A spatially standardized neurite outgrowth analytical display for neurotoxicity screening. Lab on a Chip 10: 701-709.