Innerhalb des “Rahmenprogramms Biotechnologie - Chancen nutzen und gestalten“ unterstützt das deutsche Bundesministerium für Bildung und Forschung BMBF die Forschung und Entwicklung [1] von Initiativen, die zum Ziel haben, Tierexperimente durch alternative Methoden im Sinne des 3R-Konzeptes von Russell und Burch [2] zu ersetzen, zu reduzieren oder zu verfeinern.
(Siehe dazu auch: „Hightech statt Tiere Ersatz- und Ergänzungsmethoden zu Tierversuchen Grundlagen – Ergebnisse – Perspektiven“ Broschüre (pdf-Datei) [3], sowie „Ersatzmethoden zum Tierversuch“ Mehr Technik, weniger Kreatur. BMBF unternimmt seit Jahren beträchtliche Anstrengungen zur Förderung neuer Test-Technologien Broschüre (pdf-Datei) [4].)
Richtlinien zur Finanzierung solcher Initiativen im Bereich der „Ersatzmethoden zum Tierversuch“ wurden mehrfach veröffentlicht: im Dezember 1984, im Mai 1989, Juni 1998 und März 2001:
Bekanntmachung der Förderrichtlinien „Ersatzmethoden zum Tierversuch“ im Programm der Bundesregierung „Biotechnologie - Chancen nutzen und gestalten“ vom März 2001 (Veröffentlichung 17.04.2001).
Im Oktober 2009 hat das BMBF eine Ausschreibung zur Evaluierung der Forschungsförderung von Alternativen zu Tierexperimenten veröffentlicht. Das Angebot des Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI, Karlsruhe, wurde angenommen.
Die Evaluierung, die sechs Monate dauern soll, beinhaltet folgende Fragestellungen [5]:
* Evaluierung der Projekte die zwischen 2001 und 2008 begonnen hatten;
* Entwicklung von Vorschlägen für eine Aktualisierung der oben erwähnten Richtlinien;
* Evaluierung der Fördermodalitäten für Projekte;
* Entwicklung oder Definition von Parametern, mit denen der Erfolg von finanzierten Projekten evaluiert werden kann. Diese Parameter könnten folgende Gesichtspunkte beinhalten:
# Änderungen im Schweregrad von Schmerzen und Leiden, denen die Tiere ausgesetzt sind.
# Werden die Tierexperimente, auf die abgezielt wird, regelmäßig durchgeführt - eingeschlossen regulatorische Tests?
* Eine exemplarische Bestandsaufnahme der erwarteten Einführung der Ergebnisse in die Praxis:
# Haben potentielle Nutzer von den Ergebnissen des Programms profitiert? Wie und in welchem Umfang;
# in welchem Umfang wurden Beiträge zu den 3R umgesetzt;
# in welchem Maße hat die Forschungsförderung des Ministeriums die Anzahl der in Experimenten verwendeten Tiere beeinflusst?
# Ökonomische Vorteile der neuen Methoden (sofern anwendbar), auch im Hinblick auf ihr ökonomisches Potenzial für Deutschland.
[1] Forschungs- und Entwicklungsvorhaben (FuE-Vorhaben)
[2] Russell, W. M. S. und Burch, R. L. (1992): The principles of humane experimental technique /. - Special ed., [Nachdr. der Ausg.] London 1959. - Potters Bar, Herts.: Universities Federation for Animal Welfare. Special edition (1992) siehe auch im Internet, z.B. bei http://altweb.jhsph.edu/pubs/books/humane_exp/het-toc
[3] Hrsg.: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL), Bundesministerium für Gesundheit (BMG) sowie Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU). Stand: Januar 2001
[4] Hrsg.: Forschungszentrum Jülich GmbH Projektträger Jülich (PtJ) PtJ Außenstelle Berlin (Projektträger für das Bundesministerium für Bildung und Forschung). Stand: März 2005
[5] Gruber, F. P.: News: "GER: Federal ministry evaluates research funding". In: ALTEX 27, 1/10, S. 78.