Das Europäische Referenzlabor für Alternativen zum Tierversuch (EURL ECVAM) hat einen neuen Statusbericht veröffentlicht. Er beinhaltet ein Update zur Entwicklung, Validierung und regulatorischen Aktzeptanz von Alternativmethoden.

Berichtzeitraum ist April 2013 bis April 2014. Darin heisst es unter anderem, die Forschungs- und Entwicklungsaktivität sei auf dem Gebiet der großen Toxizitätsuntersuchungen fortgesetzt worden dort, wo es noch keine belastbaren Alternativmethoden gibt. Im Rahmen dessen erzielt worden sei dabei ein besseres Verständnis der toxikologischen Prozesse. Zudem seien neue Methoden und Tools für den auf mechanistischen Betrachtungen basierenden Ansatz entwickelt worden. Forschungs- und Entwicklungen im Bereich der Fischtoxikologie seien unterstützt worden, die das Ziel hatten, den Einsatz von Fischen zu reduzieren oder zu vermeiden.

Das AOP Rahmenwerk (Adverse Outcome Pathway), so weiter, seien weiterentwickelt worden. Es wurde von der OECD aufgegriffen, um die toxikologischen Informationen zu relevanten Chemikalien für die Humangesundheits- und Umweltrisikobewertung zu ergänzen. Erklärend heißt es, das AOP Rahmenwerk basiere auf dem Verständnis toxikologischer Abläufe und sei ein wichtiges Werkzeug für die Sicherheitsbewertung, indem es dabei helfe herauszufinden, an welcher Stelle Methoden entwickelt und für die Validierung priorisiert werden sollen und wie unterschiedliche Ansätze am besten integriert werden sollten, um den traditionellen Tiertest ersetzen zu können.

Testzulassungen beträfen in erster Linie die Endpunkte Lokale Toxizität (Haut- und Augenreizung). Hautsensibilisierung sei eingereicht worden, gefolgt von Methoden zum Test auf endokrine Disruptoren, Genotoxizität, akute Fischtoxizität und Darmpermeabilität. Validierungsstudien zu den Estrogen-rezeptor- und Androgenrezeptor-Transaktivierungsassays liefen noch bzw. seien vor kurzem begonnen worden.

Im Rahmen des Biological Standardisation Programme (BSP) seien einige Validierungsstudien zu Alternativmethoden im Bereich der potenziellen und Sicherheitstestung verschiedener Impfstoffe für den Human- und Veterinärmedizingebrauch am Laufen bzw seien in Planung.

Einige der Ergebnisse wird ECVAM auf dem 9. Weltkongress zu Tierversuchsalternativen in Prag vorstellen.

Weitere Informationen:
http://ihcp.jrc.ec.europa.eu/our_labs/eurl-ecvam/eurl-ecvam-2014-report-alternative-methods

Der Statusbericht kann hier heruntergeladen werden:
http://bookshop.europa.eu/en/eurl-ecvam-status-report-on-the-development-validation-and-regulatory-acceptance-of-alternative-methods-and-approaches-2013-april-2014--pbLBNA26702/