In einer Studie hat ein internationales Forscherteam 83 bislang unbekannte Verdachtsregionen entdeckt, die mit der Schizophrenie in Zusammenhang stehen. Die Wissenschaftler untersuchten dafür die Gene von 36.989 Patienten und zum Vergleich von 113.075 Kontrollpersonen.

Die Schizophrenie-Arbeitsgruppe des Psychiatric Genomics Consortium (PGC) fügte alle verfügbaren Gen-Daten sowohl aus bislang unveröffentlichten als auch bereits publizierten Studien zusammen und wertete sie in einer Datenbank aus. Beim Abgleich der Erbinformationen mit denen der Kontrollgruppe entdeckten die Wissenschaftler insgesamt 108 Genregionen, die mit der Entstehung der Schizophrenie in Zusammenhang stehen. 83 davon waren bislang unbekannt.

Einen wichtigen Einfluss auf die Erkrankung haben demnach Signalübertragungswege, die die Informationsübermittlung zwischen Gehirnzellen über die Botenstoffe Glutamat und Dopamin sicherstellen. Bei den Schizophreniepatienten ist durch die genetischen Faktoren der Einfluss auf Kalziumkanäle in den Nervenzellen und Proteinen anders, die je nach Aufgabe die Funktion der Synapsen verändern.

Insbesondere die über B-Lymphozyten vermittelten Mechanismen erworbener Immunität soll eine Rolle bei der Entstehung der Krankheit spielen.

http://www3.uni-bonn.de/Pressemitteilungen/pressrelease.2014-07-21.0999295378

Originalpublikation:
Schizophrenia Working Group of the Psychiatric Genomics Consortium (2014): Biological insights from 108 schizophrenia-associated genetic loci.
http://www.nature.com/nature/journal/vaop/ncurrent/full/nature13595.html