Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Arbeitsbereichs Molekulare Toxikologie an der Universität Konstanz unter Leitung von Prof. Alexander Bürkle haben in enger Zusammenarbeit mit dem Massachusetts Institute of Technology (MIT), Boston, USA, eine neue massenspektrometrische Methode entwickelt, um Poly(ADP-Ribose) in Zellen zu quantifizieren.


Wenn die DNA einer Zelle von innen z. B. durch freie Radikale oder von außen z. B. durch die Inhaltsstoffe des Zigarettenrauchs oder auch – bei der Tumortherapie – durch Krebsmedikamente, geschädigt wird, führt dies innerhalb von Sekunden nach Auftreten des DNA-Schadens zu einer chemischen Ankopplung des Moleküls Poly(ADP-Ribose) an eine Vielzahl zellulärer Proteine. Es wird angenommen, dass hierdurch etliche zelleigene „DNA- Reparaturwerkzeuge“ gezielt an die Schadensstelle herangeführt werden und somit verschiedene Reparaturmechanismen in der Zelle unterstützt und koordiniert werden. Dieser Mechanismus kann die Zelle vor potenziell krebsauslösenden Mutationen schützen.

Den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ist es nun gelungen, eine neue bioanalytische Methode zu entwickeln, mit der das Nukleinsäure-ähnliche Biopolymer Poly(ADP-Ribose) in Zellen und Geweben mit bisher unerreichter Sensitivität und Spezifität nachgewiesen und exakt quantifiziert werden kann.

Die Methode kann bei der Erforschung und Entwicklung neuer Chemotherapeutika eingesetzt werden.

Quelle: http://www.aktuelles.uni-konstanz.de/presseinformationen/2013/60/

Literatur:
R. Martello, A. Mangerich, S. Sass, P. C. Dedon and A. Bürkle (2013): Quantification of cellular poly(ADP-ribosyl)ation by stable isotope dilution mass spectrometry reveals tissue- and drug-dependent stress response dynamics. ACS Chemical Biology.