Großhirnrinde in der Petrischale

Mittwoch, 06 Juli 2022 13:16

Einem deutsch-israelischen Forscherteam ist es gelungen, die äussere menschliche Großhirnrinde in Form von Organoiden in der Petrischale nachzubilden. Sie haben eine Möglichkeit gefunden, einen hierfür notwendigen Stammzelltyp einfacher zu züchten.

Das Forscherkonsortium hDMT (human Organ and Disease Model Technologies) der Universität Leiden hat in ein Organ-on-a-Chip-System ein funktionierendes Lymphgefäß eingefügt. Damit ist die Technologie der Nachbildung menschlicher Organe im Miniaturformat nun einen bedeutenden Schritt weiter fortgeschritten.

Als neunter Bundestaat verbietet Louisiana die Vermarktung von an Tieren getesteter Kosmetik. Zuvor waren es schon Kalifornien, Nevada, Illinois, Virginia, Maryland, Maine, Hawaii and New Jersey, die von neuen tierleidfreien Verfahren überzeugt sind.

Noch bis zum 31. August dieses Jahres können Bürger für die EU-Bürgerinitiative für eine tierversuchsfreie EU zeichnen.

Das Land Niedersachsen vergibt in diesem Jahr den mit 3.000 Euro dotierten Niedersächsischen Tierschutzpreis. Bewerben können sie Personen in der Kategorie „Alternativmethoden zum Tierversuch“.

Das Start-up AlveoliX mit Sitz in Bern ist für seine Entwicklung einer Miniaturlunge auf dem Chip mit dem diesjährigen Schweizer Medizintechnik Award geehrt worden.

Das US-Repräsentantenhaus hat mit überwältigender Mehrheit den FDA Modernization Act als Zusatz zu einem größeren Paket von FDA-relevanten Reformen verabschiedet, der in den kommenden Jahren Millionen von Tierversuchen verhindern und unzähligen behandlungsbedürftigen Patienten sicherere und wirksamere Medikamente zur Verfügung stellen könnte.

Seit dem 1. Juni 2022 verfügt die tiermedizinische Fakultät der Universität Utrecht über eine Professur für den „evidenzbasierten Übergang zu tierversuchsfreien Innovationen“. Aufgabe der Tierärztin Merel Ritskes-Hoitinga ist die schnellere Anerkennung tierversuchsfreier Verfahren. Die Wissenschaftlerin, die früher selbst Tierversuche durchgeführt hat, bekennt sich mittlerweile klar zu dem Ziel einer Forschung ohne Tierversuche. Dieses will sie durch die Verbesserung der Zusammenarbeit von Wissenschaft, Industrie und Regulierungsbehörden erreichen.

Mit dem Ziel, einen zuverlässigen und robusten Referenzdatensatz für das Training und Computermodelle zu entwickeln, hat ein amerikanisches Forscherteam LD50-Daten von Ratten zusammengestellt, analysiert und bewertet. Unter der Annahme, dass Standardtestrichtlinien befolgt wurden, stellte sich in Wahrscheinlichkeitsanalysen heraus, dass eine Wiederholung nur zu 60% zur gleichen Einschätzung führen würde.

Ein Forscherteam von der Technischen Universität Wien hat ein neues Hydrogel entwickelt. Es besitzt ein zusätzliches Molekül, das nach Bestrahlung mit Laserlicht Zellen eine "Marschrichtung" vorgeben kann. Dadurch lassen sich Mikrogewebestrukturen wie z.B. ein Blutgefäß in einem Organoid - eine Gewebenachbildung, die den Tierversuch ersetzen soll - gezielt an der gewünschten Stelle erzeugen.