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Anfang Juni traf sich eine Gruppe Wissenschaftler in der Akademie für Tierschutz in Neubiberg zu einem Workshop über Alternativen zum Fötalen Kälberserum. Es war der dritte dieser Art. Unter der Leitung von Prof. Gerhard Gstraunthaler (Universität Innsbruck) und Dr. Jan van der Valk (3Rs Center Utrecht) sowie Dipl.-Biologe Roman Kolar (Akademie für Tierschutz), tauschten sich Wissenschaftler aus Deutschland, dem Vereinigten Königreich, Österreich, den Niederlanden, Italien und den Vereinigten Staaten über den gegenwärtigen Stand der Entwicklung aus und berieten über die Möglichkeiten, Wissenschaftler weltweit von den Vorzügen eines geeigneteren, spezifischeren und wissenschaftlich definierten Nährmediums zu überzeugen und das umstrittene fötale Rinderserum großflächig abzulösen.

Im neuen Spin-off des Karlsruher Institut für Technologie, 300Micron, sind Forscher in der Lage, Leberzellen ohne Verlust ihrer vollständigen Funktion länger zu kultivieren. Dafür haben die Forscher des 300MICRONS um Prof. Dr. Eric Gottwald, Dr.-Ing. Stefan Giselbrecht und Dr.-Ing. Roman Truckenmüller ein auf Folien basierendes dreidimensionales Zellkulturensystem mit Microvertiefungen ("Microcavity Arrays") entwickelt.

Dr. Bettina Schwab hat im Rahmen ihrer Promotion an der University of Twente, Fachbereich Applied Analysis und Biomedical Signals & Systems,  eine erhöhte Konzentration eines bestimmten Eiweißes mit dem Namen Connexin-36 bei verstorbenen Parkinson-Patienten entdeckt. Es könnte Ursache für die gestörte Kommunikation zwischen Gehirnzellen sein, die Bewegungsprobleme bei einer Parkinson-Erkrankung hervorruft, schreibt die Universität Trente in ihrer heutigen Pressemitteilung.

Der niederländische Biologe und Mediziner Prof. Hans Clevers erhält den mit 750.000 Euro dotierten Körber-Preis für die Europäische Wissenschaft 2016. Die Körber-Stiftung verleiht Clevers den Preis für seine bahnbrechenden Erkenntnisse auf dem Gebiet der Stammzellforschung.

Anmeldungsschluss für Abstract von Vorträgen und Posterpräsentationen sowie der Bewerbungsschluss für den Young Scientist Travel Award - EUSAAT YSTA-Programm 2016 wurden bis zum 15. Juni verlängert.

Das Kommittee für Sozialwesen, Gesundheit und Umweltangelegenheiten in Taiwan hat die erste Lesung eines Gesetzesvorschlags für ein Verbot von an Tieren getesteter Fertigkosmetik und kosmetische Inhaltsstoffe. Das Land folgte der Empfehlung des Gesundheitsministeriums zu einer dreijährigen Übergangsperiode.

In Zusammenarbeit mit Biologen der Rheinisch-Westfälischen Technischen Universität (RWTH) Aachen entwickelt ein Jungunternehmen ein alternatives Zellmedium für regenerative Therapien. Statt Blut ungeborener Kälber werden humane Blutplättchen genutzt.

Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) stellt die Vorschriften auf den Prüfstand, die gelten, wenn Arzneistoffe zum ersten Mal an Menschen getestet werden. Sie reagiert damit auf einen Vorfall im Januar dieses Jahres, als bei einer Phase-I-Studie im französischen Rennes ein Proband starb und fünf weitere schwer zu Schaden kamen.

Der internationale Eppendorf & Science-Preis für Neurobiologie wird jährlich an junge Wissenschaftler für außerordentliche neurobiologische Forschung vergeben, die auf molekular- und zellbiologischen Methoden aufbaut und in den letzten drei Jahren durchgeführt worden ist.

Die Industriechemikalie Perfluoroktansäure (PFOA) wird für zwei Jahre Gegenstand toxikologischer Untersuchungen mit menschlichen Leberzellen sein. Da es fraglich ist, ob frühere Ergebnisse aus den Tierversuchen mit der Chemikalie unmittelbar auf den Menschen übertragen werden können, wird das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) molekulare Mechanismen in den Leberzellen untersuchen, die möglicherweise toxische Effekte in den Zellen auslösen.