Donnerstag, 05 Dezember 2013 11:10

Bildgebendes MRT mit Xenon detektiert winzige Details

Ein berliner Wissenschaftlerteam um Leif Schröder vom Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie (FMP) gemeinsam mit Christian Freund von der Freien Universität Berlin haben das Detektionsprinzip des Magnetresonanztomografen durch ein neues Verfahren ersetzt, dass es ermöglicht, winzige krankmachende Details wie Krebszellen oder arterioklerotische Ablagerungen bei einer Aufnahme sichtbar zu machen.


Ein normales MRT nutzt den Kernspin von Atomkernen, die in starken Magnetfeldern mit Radiowellen in Wechselwirkung treten. Anders als beim herkömmlichen Verfahren messen die Forscher am FMP jedoch nicht die Resonanz von Wasserstoff-Atomen, die im menschlichen Körper zwar allgegenwärtig sind, aber nur schwache Signale aussenden, sondern verwenden „hyperpolarisiertes“ Xenon, dessen Atomkerne weit stärkere Signale liefern. Die Forscher haben ihr Gerät bereits getestet: mit Hilfe von Xenon-Gas-Aufnahmen konnten sie Aufnahmen von speziell markierten lebenden Zellen herstellen.

Die neue Technik soll zukünftig farbige Bilder liefern, auf denen man unterschiedliche krankhafte Zelltypen oder Ablagerungen erkennen kann. Das Forscherteam will nun die Technologie weiterentwickeln, um später einen Tumor dreidimensional darstellen zu können.

Quelle:
http://www.fmp-berlin.info/press-media/press-releases/press-releases-single-view1/article/das-mrt-der-zukunft-bildgebende-diagnostik-mit-xenon.html

Die Ergebnisse sind in der aktuellen Online-Ausgabe der Fachzeitschrift Angewandte Chemie veröffentlicht:
Klippel, S., Döpfert, J., Jabadurai Jayapaul, J., Kunth, M., Rossella, F., Schnurr, M., Witte, C., Freund, C. & Schröder, L. (2013: Cell tracking with Caged Xenon: Using Cryptophanes as MRI Reporters upon Cellular Internalization.(Epub ahead of print) DOI:10.1002/anie.201307290