Freitag, 10 Mai 2013 11:08

BMBF: Labor-Großprojekt EU-Openscreen wird gefördert

In der "Roadmap für Forschungsinfrastrukturen" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) ist das Labor-Großprojekt EU-Openscreen aufgenommen worden. Es soll zukünftig biologisch aktive Substanzen aus einer Substanzsammlung für die Forschung bereitstellen.


EU-Openscreen bietet die europäische Infrastruktur durch Open-Screening-Plattformen für die Chemische Biologie. Das Großlabor-Projekt integriert Hochdurchsatz-Screening-Plattformen, chemische Bibliotheken, die chemischen Ressourcen für bestimmte Wirkstoffscreening-Verfahren, leistet den Chemieinformatik-Support und bietet eine Datenbank, die Screening-Ergebnisse beinhaltet, Testprotokolle und chemische Informationen.

Auf der Suche nach neuen Wirkstoffen oder den Eigenschaften von Substanzen ist das systematische Durchsuchen (Screening) großer Sammlungen diverser Chemikalien mit Hilfe ausgefeilter biologischer Testsysteme (Assays) nötig. Da jedoch damit ein enorm hohen Aufwand an Hochtechnologie, Investitionen und erfahrenem Personal nötig ist, soll EU-Openscreen diese Leistung zentral anbieten.

Ziel von EU-Openscreen ist es, die Screeninglabore europäischer Forschungseinrichtungen miteinander zu vernetzen. Mehrere 100.000 chemische Substanzen sollen auf ihre biologische Wirkung hin untersucht und das Wissen darüber vernetzt werden. Die Stoffe könnten so als Werkzeuge zur Aufklärung biologischer Vorgänge und als Ausgangspunkte für die Entwicklung neuer Produkte wie etwa Medikamente oder Pflanzenschutzmittel dienen. Screening-Ergebnisse, Assay-Protokolle und chemische Informationen werden in einer zentralen Datenbank gesammelt und der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.

EU-Openscreen baut dabei auf dem deutschen Netzwerk ChemBioNet und anderen bestehenden nationalen Netzwerken in 14 Staaten auf und ist mit ähnlichen Konsortien in den USA und in Australien verbunden. Die Datenbank wird vom European Bioinformatics Institute des European Molecular Biology Laboratory  (EMBL-EBI) unterhalten und mit anderen lebenswissen schaftlichen Datenbanken verknüpft. 

Der Aufbau und die Vernetzung sollen insgesamt rund 55 Millionen Euro kosten. Das Projekt soll 2014 starten.

Quellen:
http://www.biotechnologie.de/
http://www.eu-openscreen.eu/
Website: http://www.eu-openscreen.eu/