Sonntag, 28 Oktober 2012 07:21

Gliazellen zu Nervenzellen umgewandelt

Forscher des Helmholtz Zentrums München haben Gliazellen (Stützzellen), die bei der Wundheilung und bei der Informationsverarbeitung der Neuronen eine Rolle spielen, ohne Umwege in funktionsfähige Nervenzellen umgewandelt.


Die Neurowissenschaftler um Magdalena Götz und Benedikt Berninger legten eine Zellkultur mit menschlichen Gliazellen an, die sie zuvor aus der Großhirnrinde entnommen hatten. Anschließend brachten sie die Zellen dazu, die Transkriptionsfaktoren Mash1 und Sox2 zu bilden. Die beiden Moleküle funktionieren im Erbgut der Zellen wie Schalter und bewirken die Umwandlung der Stützzellen zu funktionierenden Neuronen. Die neuen Nervenzellen begannen Kontakte zu knüpfen und
somit ein Netzwerk wie im Gehirn zu bilden. Das Gen für Sox2 ist mitentscheidend für die Verjüngung von reifen zu pluripotenten Zellen die sich ihrerseits wieder zu anderen, ausgereiften Zellen differenzieren.

Die Ergebnisse könnten den Weg ebnen, künftig die Selbstheilungskräfte des Hirns direkt zu aktivieren. Über ihre Ergebnisse berichten die Forscher im Fachjournal Cell Stem Cell.

Quelle: http://www.biotechnologie.de/