Montag, 09 Oktober 2017 09:55

Drei CRACK IT-Förderwettbewerbe im 3R-Bereich Empfehlung

CRACK IT ist ein Förderwettbewerb und Technologiepartnering-Treffpunkt (Solutions), der die Entwicklung, Anwendung und Kommerzialisierung von Technologien mit 3R-Potenzial beschleunigen soll. Das Programm wurde entwickelt, um die aktive Zusammenarbeit zwischen Pharma-, Chemie- und Konsumgüterindustrie, Auftragsforschungsinstituten, kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) und dem akademischen Sektor zu erleichtern.

Der Wettbewerb ist für jede öffentliche oder private Einrichtung der Europäischen Union offen. Bewerbungen von Einzelorganisationen, Einzelforschern oder Forschungskonsrtien sind möglich. Der Hauptbewerber muss in der EU ansässig sein.

Derzeit läuft die Antragsfrist für drei sehr interessante Programme, DARTpaths, DoCE und RespiraTox.

1. DARTpaths
DART steht für "Developmental and reproductive toxicity". Derzeit gibt es noch keinen Ersatz für die unzähligen Kaninchen und Ratten, die in entwicklungs- und reprotoxikologischen Versuchen verbraucht werden. Die sogenannten Adverse Outcome Pathways, die physiologischen Beziehungen zwischen der Exposition mit einer Chemikalie und der Entwicklungs- oder Reproduktionsschädigung am Ende sind nicht vollständig verstanden. Daher soll in dieser Challange eine Datenstrategie sowie eine unterstützende Datenverwaltungsstruktur entwickelt werden, mit der verfügbare Informationen über die Beziehung zwischen spezifischen Genen, der Physiologie, den Verbindungen bestimmter physiologischer Ereignisse und spezifischen Effekten für Modellorganismen (Mensch, Maus, Ratte, Kaninchen, Zebrafisch, Fruchtfliege, Nematode und der Schleimpilz Dictyostelium discoideum) zu integrieren. Es sollen zwei Machbarkeitsstudien (Proof-of-Concepts) erstellt werden:
a) Identifizierung von Datenlücken im mechanistischen Verständnis
b) neu generierte mchanistische Daten für Stoffklassen mit diesen Lücken sollen integriert werden können.
Am Ende soll untersucht werden, ob diese Rahmendaten und mechanistischen Daten eine Entwicklungstoxizität de novo in einer neuartigen chemischen Klasse (z. B. eines Pflanzenschutzmittels) hätten vorhersagen können.

In Förderphase 1 (Dauer sechs Monate) werden bis zu 100.000 britische Pfund zur Verfügung gestellt, in der zweiten Förderphase, die bis zu drei Jahre dauert, bis zu einer Million britische Pfund.
Sponsoren dieser Fördermittel sind die Konzerne Shell und Syngenta.

Bewerbungsfrist für die Einreichung der Unterlagen für den zwei-phasigen Wettbewerb, Phase 1 ist der 8. November 2017, 12 Uhr.

2. DoCE
DoCE steht für "dosing and measurement of chemicals in vitro". Ein besseres Verständnis und eine bessere Kontrolle der Expositionsparameter soll zu einer Verbesserung des Vertrauens in die Relevanz von durch in vitro Methoden gewonnenen Daten führen. Dazu sollen verbesserte Hochdurchsatzmethoden und Ansätze zur besseren Berücksichtigung der Bioverfügbarkeit durch Entwicklung von Dosierungs- und Messstrategien von Prüfsubstanzen in in-vitro-Assays etabliert werden. Der erfolgreiche Abschluss dieser Challenge soll neue Möglichkeiten (Dosierung und Messung von Chemikalien in vitro) bieten, um Konzentrations-Antwort-Beziehungen zu gewährleisten, die mit einer Reihe von In-vitro-Testsystemen ermittelt werden. Sie sollen die humane und ökologische Spezies unter in vivo-Expositionsbedingungen reflektieren und eine robuste quantitative in vitro-in vivo-Extrapolation ermöglichen.
a) Entwicklung eines Rahmens, wann und wie geeignete Dosiertechnologien auszuwählen sind, um eine bessere Charakterisierung der Bioverfügbarkeit einer Vielzahl ab chemischen Typen in vitro zu ermöglichen
b) Entwicklung von Methoden zur kontrollierten Dosierung und Messung von chemischen Konzentrationen in In-vitro-Assays im Hochdurchsatz. Zudem Einführung, Anwendung und Nutzung dieser Instrumente bei der risikobasierten Entscheidungsfindung sowie die Ausarbeitung einer Strategie zur Maximierung des Potenzials für regulatorische Akzeptanz der entwickelten Ansätze.

In Förderphase 1 (Dauer sechs Monate) werden bis zu 100.000 britische Pfund zur Verfügung gestellt, in der zweiten Förderphase, die bis zu drei Jahre dauert, bis zu einer Million britische Pfund.
Sponsoren dieser Fördermittel sind die Konzerne Unilever und Shell.

Bewerbungsfrist für die Einreichung der Unterlagen für den zwei-phasigen Wettbewerb, Phase 1 ist der 8. November 2017, 12 Uhr.

3. RespiraTox
Die Entwicklung eines QSAR-Tools, das in der Lage ist, das Reizpotenzial von Chemikalien beim Menschen zuverlässig zu prognostizieren, ermöglicht eine frühzeitige Identifizierung potenzieller Toxizitäten von Chemikalienkandidaten, ohne In-vivo-Studien durchführen zu müssen und leistet einen Beitrag zur wissenschaftlichen Forschung zur Begründung eines Verzichts auf in vivo-Studien zur Reizung der Atemwege.

Das übergeordnete Ziel dieser Challenge ist die Entwicklung eines QSAR-basierten Tools, das das Reizpotenzial von Chemikalien in der menschlichen Atemwegen zuverlässig vorhersagt. Das Tool sollte die fünf OECD-Prinzipien für die QSAR-Validierung erfüllen, um die statistische und mechanistische Zuverlässigkeit des Modells nachzuweisen. Damit wird die Verwendbarkeit des Modells im regulatorischen Kontext (z. B. REACH, Environmental Protection Agency (EPA)) bestätigt.

Es werden bis zu 100.000 britische Pfund zur Verfügung gestellt. Sponsor ist Shell.

Bewerbungsfrist für die Einreichung der Unterlagen für den zwei-phasigen Wettbewerb, Phase 1 ist der 15. November 2017, 12 Uhr.

Weitere Informationen:
https://crackit.org.uk/challenge-26-dartpaths
https://crackit.org.uk/challenge-27-doce
https://crackit.org.uk/challenge-28-respiratox