Dienstag, 24 Januar 2017 14:23

Cell-Based Systems für Medizinproduktetests Empfehlung

In Wien arbeiten der Wissenschaftler Prof. Dr. Thomas Czerny und Prof. Dr. Ines Swoboda an einer Alternative mit Zellen, um die schädigenden Auswirkungen des Kontakts von Medizinprodukten mit menschlichem Gewebe eingehender studieren zu können. Sie versuchen dabei, zelleigene Sensoren und Signalwege als Biomarker zu nutzen.

In den Projekten "BioRelation" und "ProTect" arbeiten Prof. Czerny, der an der FH Campus Wien eine Stiftungsprofessur der Stadt Wien erhalten hat, und Prof. Swoboda gemeinsam an einem Testsystem, bei dem die Verträglichkeit von biomedizinischen Produkten wie Biosensoren oder Kathetern bei direkten Kontakt mit menschlichem Gewebe abgeschätzt werden kann (1, 2). In ihren Studien untersucht das Forscherteam den sogenannten ARE-Signalweg (3), der die Transkription einer ganzen Reihe von Genen auslöst, aus denen Entgiftungsenzyme als Reaktion auf oxidativen Stress in den Zellen hergestellt werden. Im allgemeinen ist es eine Reaktion auf Fremdstoffe oder toxische Stoffwechselprodukte.

Die Aktivierung dieses Signalwegs lässt sich z.B. mit Hilfe von Fluoreszenzmolekülen in den Zellen verfolgen und so eine Aussage darüber treffen, ob das Medizinprodukt z.B. reizend oder allergen auf die Zellen wirkt.
 
Quellen:
(1) https://www.fh-campuswien.ac.at/lehre/hochschullehre/projekte/detail/stadt-wien-stiftungsprofessur-cell-based-test-systems.html
(2) http://derstandard.at/2000050892075-626/Zell-TestsNeuartige-Methoden-koennten-kuenftig-einen-Teil-der-Tierversuche-ersetzen
(3) Jeffrey A. Johnson, Delinda A. Johnson, Andrew D. Kraft et al. (2008): The Nrf2-ARE Pathway: An Indicator and Modulator of Oxidative Stress in Neurodegeneration. Ann N Y Acad Sci. 1147: 61-69. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2605641/