Mittwoch, 04 Januar 2017 12:33

Europäisches Forschungsprojekt zur Verbesserung von Leberzelleigenschaften Empfehlung

Wissenschaftler vom Leibniz-Institut für Arbeitsforschung Dortmund wollen im Verbund mit europäischen Stammzellexperten leberzellähnliche Zellen, wie man sie derzeit im Labor aus Stammzellen herstellen kann, optimieren und zukünftig für eine Stammzelltherapie als Alternative zu einer Organtransplantation und als Testsystem zum Ersatz von Tierversuchen nutzbar machen.

Die Leber ist als Entgiftungsorgan ein sehr wichtiges und zentrales Organ im menschlichen Körper. Die Wirksamkeit und die Risikobewertung von Medikamenten wird derzeit auf der Grundlage von Tierversuchen bestimmt. Da diese Experimente auf ein Minimum beschränkt werden sollen und sich die Bedingungen im Tier von denen im menschlichen Organismus unterscheiden, eignen sich daher menschliche Leberzellen weitaus besser für toxikologische Tests. Zellen mit allen Eigenschaften entsprechend dem menschlichen Körper sind aber kaum verfügbar.

IfADo-Forscher arbeiten an Methoden, um induzierte pluripotente Stammzellen, gewonnen aus menschlichen Hautzellen, im Labor so zu programmieren, dass sie in Aufbau und Funktion den Hepatozyten im menschlichen Körper entsprechen. Derzeit ist das bei diesen neu geschaffenen Zellen noch nicht der Fall. Die hepatozytenähnlichen Zellen entsprechen den Leberzellen nur zu 68 Prozent.

Daher arbeitet das IfADo an Alternativen und hat in Kooperation mit Forschern der Universität Saarbrücken, der Berliner Charité, der TU Dortmund sowie Experten aus Großbritannien und Schweden ein Forschungsprojekt gestartet. Hier soll ein Gennetzwerk entschlüsselt werden, das die Weiterentwicklung der Stammzellen kontrolliert. Dafür hat Dr. Patricio Godoy vom IfADo bereits Genanalysen durchgeführt und mathematische Modelle entwickelt.

Weitere Informationen:
http://www.ifado.de/toxikologie/2015/06/03/blaupause-fuer-die-stammzelldifferenzierung-von-leberzellen/