Mittwoch, 30 November 2016 21:59

In silico: Virtuelles Lebermodell zur Stoffwechseleinschätzung frei erhältlicher Schmerzmittel Empfehlung

Wissenschaftler des Biocomplexity Instituts der Indiana University in Bloomington haben ein Computersimulationsmodell entwickelt, das Absorption und Verteilung des Arzneimittels Acetaminophen auf der Zell- über die Organ- bis hin zur Ganzkörperebene simulieren kann.

Der Wirkstoff Acetaminophen (z.B. als Paracetamol erhältlich) ist auch in Deutschland ein sehr gängiges frei erhältliches Arzneimittel und zudem sehr preisgünstig. In England z.B. ist es sogar in Drogerien auf dem Sonderangebotstisch zu bekommen. Trotzdem ist nicht zu vergessen, dass es sich um eine ernstzunehmende chemische Substanz handelt, die im Falle einer starken Überdosis oder einer bestehenden Lebererkrankungen zu lebensgefährlichen Komplikationen wie z.B. Organversagen mit Todesfolge führen kann.

Bereits im letzten Jahr hatte ein deutsch-israelisches Forscherteam mit Hilfe eines Organ-on-a-Chip-Modells ermittelt, dass der toxische Metabolit N-acetyl-p-benzoquinonimin (NAPQI) von Acetaminophen viel schneller und in viel geringerer Dosis eine schädigende Wirkung auf die Mitochondrien und damit auf die Zellatmung ausüben kann als als bislang angenommen (1). Zusätzlich wird eine Entzündungsreaktion in Gang gesetzt,
die die Leber schädigt.

Quelle:
http://viewpoints.iu.edu/science-at-work/

(1) http://www.invitrojobs.com/index.php/de/neuigkeiten/news-archiv/item/1753-organ-on-a-chip-neuer-mechanismus-von-paracetamol-entdeckt