Ein Prozent aller Fälle von Erblindung sollen weltweit auf diabetische Retinopathie zurückzuführen sein, mit steigender Tendenz. Dabei werden Makromoleküle in Blutgefäßen der Netzhaut abgelagert und schädigen dort Arteriolen und Kapillaren. kleine Blutgefäße, die für die Sauerstoffversorgung zuständig sind, verstopfen, da die weißen Blutzellen verkleben. in der Retina kommt es zu einem Sauerstoffmangel. Das Modell zeigt Schritt für Schritt die Auswirkungen von einer diabetesrelevanten Blutzuckerkonzentration hin zu einer auftretenden Schädigung der Gefäße in der Netzhaut. Hauptmechanismus ist dabei die Entwicklung eines diabetischen Ödems. Die kleinsten Blutgefäße, die für den Sauerstofftransport zuständig sind, werden durchlässig, wodurch es in der Retina zu einer Schwellung durch Flüssigkeitsansammlungen kommt. Die Bildung eines Proteins wird induziert (VEGF), das die Bildung neuer Blutgefäße auslöst. Beeinträchtigungen der Sehfähigkeit sind die Folge.

Das Modell hat zunächst gezeigt, dass bei der Entstehung des Krankheitsbildes vielfältige Prozesse ablaufen. Dennoch berücksichtigt das Modell viele der Faktoren und kann den nächsten Schritt bei der Entwicklung der diabetischen Retinopathie vorausgesagen.

Die Wissenschaftler haben ihr Modell in PLOS Computational Biology vorgestellt:

Xiao Fu, John Scott Gens, James A. Glazier, Stephen A. Burns, Thomas J. Gast (2016): Progression of Diabetic Capillary Occlusion: A Model. PLOS Computational Biology. DOI:10.1371/journal.pcbi.1004932 June 14, 2016.

Quelle:
http://news.indiana.edu/releases/iu/2016/07/diabetic-retinopathy-study.shtml
http://journals.plos.org/ploscompbiol/article?id=10.1371/journal.pcbi.1004932
http://flexikon.doccheck.com/de/Diabetische_Retinopathie