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Dienstag, 08 November 2011 09:00

Positive Resonanz: Erster Cultex-Workshop in Hannover

Rund zwei Dutzend Teilnehmer aus Universitätsmedizin, Naturwissenschaft, Technik, Wirtschaft und behördlicher Einrichtungen haben vom 3. bis zum 4. November am ersten Cultex Workshop in Hannover zu aktuellen Aspekten der Inhalationstoxikologie teilgenommen.


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Veranstalter war die Firma Cultex Laboratories GmbH. Unter der Leitung der Firmengründer, Prof. Dr. Ulrich Mohr und Prof. Dr. Michaela Aufderheide, tauschten sich die Teilnehmer über neueste Erkenntnisse auf dem Gebiet der in vitro-Inhalationstoxikologie und über Optimierungsprozesse beim Einsatz des Cultex RFS Radial Flow Systems (RFS) aus.



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Veranstaltung mit positiver Resonanz: Teilnehmer des 1. Cultex Workshops in Hannover.
Gastgeber Prof. Dr. Ulrich Mohr (ganz links) und Prof. Dr. Michaela Aufderheide (erste Reihe, 3. von rechts).

Foto: Christiane Hohensee


Inhalationstoxikologische Tests sind entsprechend der europäischen Chemikalienverordnung REACH z. B. bei der „akuten Toxikologie“ vorgeschrieben. Derzeit sind offenbar wenige in vitro-Testsysteme in der Entwicklung und keines validiert oder weltweit akzeptiert. Zur akuten Toxikologie gäbe es kaum Inhalationsstudien, so Dr. Sebastian Hoffmann, Consultant und CEO von seh consulting + services und früherer Mitarbeiter bei ECVAM. Hier bietet sich das RFS Modul als vielversprechender in vitro-Ansatz für Aerosol-Untersuchungen mit humanen Lungenzellen oder -geweben an.

In  Anlehnung an die in vivo-Situation lassen sich z. B. humane Bronchialepithelzellen mit einer großen Bandbreite von Testsubstanzen direkt an der Luft-/Flüssigkeitsgrenzschicht behandeln. Hierbei werden in einer kontrollierten und reproduzierbaren Umgebung kultivierte Zellen mit den Wirkstoffen in Aerosolform exponiert und das Gefährdungsspektrum analysiert.

Dipl.-Ing. Beat Halter, Inhaber der Schweizer Halter Engineering GmbH, informierte über technische Lösungen bezüglich Fragen zur homogenen Partikelverteilung auf kultivierte Zellen. Auch wurden die Teilnehmer über technische Lösungen der Deposition auch kleinster Nanopartikel auf Zellkulturen informiert. Diskutiert wurde die Möglichkeit des Einsatzes verschiedener Zellkulturen und -systeme und hierzu Erfahrungen ausgetauscht.

Auch über die Auswertungsmethoden nach Einfluss der möglichen toxischen Substanzen auf die Zellen wurden die Teilnehmer informiert. Neben der wichtigen morphologischen Beurteilung der Zellkulturen nach Exposition mit Aerosolen werden sie im Weiteren dann mit immunhistochemischen, biochemischen und molekularbiologischen Methoden eingehend charakterisiert.

Am Ende haben die Teilnehmer eine positive Bilanz aus dem Erfahrungsaustausch gezogen und eine Fortsetzung der Thematik in einem 2. Workshop angeregt.