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Samstag, 12 November 2011 09:00

Forscher entdecken Schwachstelle des Malaria-Erregers

Durch systematisches Screening von Proteinen der roten Blutkörperchen in einer Proteindatenbank (ARVEXIS) haben Gavin Wright und seine Teamkollegen vom Wellcome Trust Sanger Institute in britischen Hinxton ein Rezeptor-Liganden-Paar identifiziert, das für die Invasion von Plasmodium falciparum, dem Malariaeerger, der die roten Blutkörperchen des Menschen befällt, von essentieller Bedeutung ist.


Bisher galt der Malaria-Erreger Plasmodium falciparum als extrem anpassungsfähig: Blockierte man einen der Rezeptoren an den roten Blutkörperchen, nutzte er andere Rezeptoren, um in die roten Blutkörperchen einzudringen. Zudem nutzen  die verschiedenen Stämme des Erregers jeweils unterschiedliche Kombinationen von Rezeptoren der Blutkörperchen.

Die Forscher hatten beobachtet, dass ein Protein bei allen bekannten Stämmen von Plasmodium falciparum vorhanden ist, das sogenannte PfRh5, was als essentiell eingeschätzt wurde, damit der Parasit in Kulturen von Blutzellen überhaupt wachsen kann. Zudem haben die Forscher herausgefunden, dass sich das Protein mit dem sogenannten BSG-Rezeptor auf der Oberfläche der roten Blutkörperchen verbinden muss, um in die Zellen eindringen zu können. Als man diesen Rezeptor blockiert habe, konnte keine der neun getesteten Plasmodium-Varianten mehr in das Blutkörperchen eindringen.

Der neuentdeckte Rezeptor könne sich für den Kampf gegen die Malaria als entscheidender Durchbruch erweisen, hoffen die Wissenschaftler. Ein einziger, für alle Plasmodium-Stämme essenzieller Rezeptor könnte nun die Entwicklung einer breit wirksamen Schutzimpfung möglich machen.

http://www.nature.com/nature/journal/vaop/ncurrent/full/nature10606.html