Dienstag, 15 März 2016 10:46

Adulte Stammzellen im Hochdurchsatz Empfehlung

Ein europäisches Forscherteam ist dabei, mesenchymatische Stammzellen per Roboter in Masse am Fließband fertigen. So soll es möglich werden, zur Behandlung von Arthritis, verschiedenen Krebs- oder Organerkrankungen therapeutische Stammzellen schnell, sauber und in ausreichenden Mengen zur Verfügung zu stellen.

Die Wissenschaftler unter der Leitung von Dr. Mary Murphy von der National University of Ireland, Galway, kommen aus den Bereichen Ingenieurwissenschaften, Regenerative Medizin und aus High-Tech-Unternehmen. Der erste Schritt ist handgefertigt: Spenderzellen aus dem Knochenmark im Hüftbereich werden in einer Spritze sammeln, aber von da ab soll alles automatisch ablaufen. Die Isolation der Stammzellen läuft per Antikörperselektion, an der Oberfläche von Bioreaktoren kleben die gewünschten Zelltypen, die anderen Zellen werden abgespült. Jetzt werden die Zellen im großen Stil in Bioreaktoren gezüchtet. Die Fütterung der Zellen erfolgt in eigens entwickelten Medien - natürlich mit FBS-frei. Die Überwachung und Kontrolle von Sauerstoff, CO2 und pH und Temperatur erfolgt von außen und kann bei Bedarf jederzeit sofort justiert werden.

Ein besonderes Herzstück ist die Roboter-Pipeline, die auf den jahrelangen Erfahrungen des Fraunhofer Instituts für Produktionstechnik (IPT) in Aachen aufbaut. Es kann dabei auf frühere Erfahrungen mit der StemCellFactory zurückgreifen. Ein Roboterarm führt Zellen und andere Materialien zusammen. Dies hält die Qualität auf gleichem Niveau, denn durch den Menschen können sich methodische Fehler und Kontaminationen einschleichen, die verhindert werden müssen. Eine eigens entwickelte Software verbindet die einzelnen Arbeitsschritte des Roboters. Der Zucht folgen dann automatische Zellernte und das Einfrieren für den sicheren Transport. Das fertige Produkt wird dann an die entsprechende Klinik geschickt, die die Bestellung aufgegeben hat.

Am 20. und 21. Januar fand in Dublin das Kick-off-Meeting des europäische Projekts "Autostem" statt. Die EU stellt für die Umsetzung des Projekts insgesamt 6 Mio. Euro zur Verfügung.
 
Quellen:
http://www.autostem2020.eu/the-project/
http://www.ipt.fraunhofer.de/de/presse/Pressemitteilungen/20160307autostem.html