Montag, 19 Januar 2015 21:42

Leberkrebs: Bochumer Forscher entschlüsseln Signalweg in der Zellkultur Empfehlung

Seit einiger Zeit ist bekannt, dass Terpene, die Hauptbestandteile ätherischer Öle, auch verschiedene Krebszellen am Wachsen hindern können, darunter Leberkrebs. Ein Bochumer Forscherteam, gemeinsam mit düsseldorfer Kollegen, hat nun herausgefunden, wie der Mechanismus funktioniert.

Zunächst exponierte das Bochumer Forscherteam unter der Leitung von Prof. Hans Hatt kommerziell erhältliche Lebertumorzellkulturen (Huh7-Zellen) mit verschiedenen Terpenen, wie sie in Duftölen vorkommen. Sie fanden bei zwei Proben eine starke Reaktion der Zellen durch einen starken Anstieg der Kalziumkonzentration in den Zellen, der durch die Aktivierung des zyklischen AMP-Signalwegs verursacht wird. Des Weiteren ermittelten sie, dass die Aktivierung des OR1A2 zu einer Phosporylierung der stress-induzierten Proteinkinase p38 führt, ein Signaltransduktionsweg, der die Teilung der Zellen hemmen kann.

Hiernach identifizierten sie in einer Leberkrebszellkultur einen Durftrezeptor mit den Namen OR1A2, der auch auf Leberzellen vorkommt.

Der Duftrezeptor OR1A2 könnte künftig als Ziel für Diagnostik und Therapie des Leberkrebses in Frage kommen.

Über ihre Ergebnisse haben die Forscher im Journal Archives of Biochemistry and Biophysics berichtet.

Originalliteratur:
Maßberg, D., Simon, A., Häussinger, D., Keitel, V., Gisselmann, G., Conrad, H. & Hatt, H (2015): Monoterpene (-)-citronellal affects hepatocarcinoma cell signaling via an olfactory receptor. Arch Biochem Biophys. 2015 Jan 15;566:100-9.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25513961?dopt=ExternalLink