Derzeit beruhe die ermittelte sogenannte Fallzahl neben generellen Annahmen zur statistischen Power und der noch akzeptablen Fehlerwahrscheinlichkeit auf meist groben Abschätzungen der erwarteten Effekte anhand oft nicht ausreichender Daten aus Vorstudien oder publizierten Ergebnissen, hieß es in einer Pressemitteilung.
Ein grundlegendes Problem der Fallzahlplanung bei Tierversuchen ist die mangelnde Verfügbarkeit von Vordaten als Grundlage für die Berechnung. Dies betrifft vor allem auch Pilotstudien, mit denen möglichst viele Informationen gewonnen werden sollen. Die Fallzahlen seien besonders schwierig zu ermitteln, da Pilotstudien vor dem eigentlichen Experiment durchgeführt werden, wenn noch weniger Vorinformationen zur Verfügung stünden. Oftmals bestünde auch ein Unterschied zwischen Fallzahlplanungs- und Analysemethodik. Meist werden zur Ermittlung der Fallzahl vor dem Experiment andere statistische Tests eingesetzt werden als zur Analyse der erhobenen Daten.
Die optimale Fallzahl verlässlich ermitteln zu können, hat nicht nur den Vorteil, dass weniger Tiere bei gleich hohem Erkenntnisgewinn eingesetzt werden müssten, sondern vereinfache auch die Antragstellung für Tierexperimente.
Die Ulmer Forscher hoffen, die Zahl der benötigten Tiere ggf. reduzieren und das gesamte Antragsprozedere für Tierversuche bundesweit noch weiter vereinheitlichen zu können.
Das Projekt wird vom BMBF gefördert.
Quelle:
https://idw-online.de/en/news633752