Sonntag, 17 April 2011 10:30

Mit reprogrammierten Hautzellkulturen auf dem Weg zur personalisierten Medizin


Mit aus reprogrammierten Hautzellen erzeugte Nervenzellen haben amerikanische Wissenschaftler Erkenntnisse zur Schizophrenie gewonnen und Medikamente erfolgreich getestet.


Wissenschaftler um Fred H. Gage vom kaliformischen Salk Institute for Biological Studies, Laboratory of Genetics, in Zusammenarbeit mit dem Department of Biology der Pennsylvania State University, dem Cold Spring Harbor Laboratory, New York und der University of California San Diego, Department of Psychiatry and Department of Cellular and Molecular Medicine, nahmen Hautzellen von erblich-vorbelasteten Schizophrenie erkrankten Patienten, reprogrammierten sie zunächst zu pluripotenten Stammzellen (iPS-zellen) und erzeugten daraus dann Neuronen in Zellkultur - ein erstes Modellsystem für komplexe Geisteskrankheiten aus lebenden menschlichen Zellen. Umwelteinflüsse wurden dabei ausgeblendet. Dann verglichen sie diese Neuronen mit genauso erzeugten Nervenzellen gesunder Menschen.

Es ergaben sich Unterschiede in den Aktivitäten nahezu 600 Genen. Die Neuronen der Schizophrenie-Patienten hatten weniger Nervenfortsätze und bildeten weniger Signal übertragende Kontakte untereinander aus. Die Testung eines gegen Schizophrenie zugelassenen Medikaments verbesserte dagegen die Vernetzung der Zellen untereinander.

Als Ergebnis folgerten die Wissenschaftler u. a., dass solcher Art Zellkulturen die Suche nach neuen Medikamenten erleichtern kann und der Zunkunt zu einer individuellen Medizin maßgeschneidert auf den Patienten führen könne.

Die Bedeutung der Genunterschiede soll nun genauer untersucht werden.


Quelle: http://www.wissenschaft-aktuell.de/
http://www.nature.com/