Dienstag, 26 Mai 2015 08:01

fMRI: Tübinger Forscher weisen Zusammenhang zur Nervenzellaktivität nach Empfehlung

Tübinger Neurowissenschaftlern ist ein wesentlicher Schritt bei der nichtinvasiven Untersuchung des menschlichen Gehirns durch die funktionelle Magnetresonanztomografie (fMRI, functional magnetic resonance imaging) gelungen.

Das bildgebende Verfahren wird in der Forschung genutzt, um Interaktionen zwischen verschiedenen Gehirnregionen zu untersuchen. Allerdings erfolgt erfolgt das nur indirekt, denn das fMRI erfasst nicht die neuronale Aktivität, sondern erkennt besonders aktive Gehirnareale anhand ihrer Durchblutung. Kritiker haben diesen indirekten Nachweis bemängelt und dadurch dem fMRI eine begrenzte Aussagekraft in der kognitiven Hirnforschung am Menschen beigemessen.

Dr. Markus Siegel und seine Arbeitsgruppe (Werner Reichardt Centrum für Integrative Neurowissenschaften – CIN / MEG Zentrum der Universität Tübingen) konnten nun in einer aktuellen Studie zeigen, dass die per fMRI gemessenen Interaktionen zwischen Hirnregionen auch tatsächlich mit der korrelierter Nervenzellaktivität zusammenhängen.

Dafür glichen Dr. Siegel und sein Team die fMRI-Messungen von Probanden mit deren Magnetenzephalographie (MEG)-Messungen ab. Im Gegensatz zum fMRI misst das MEG direkt die Nervenzellaktivität im Gehirn – es registriert die durch diese Aktivität verursachten, sehr kleinen Magnetfelder.

Die Methode des fMRI werde somit, so heisst es in einer Pressemitteilung hierzu, noch attraktiver für die neurowissenschaftliche Forschung.

Die Ergebnisse wurden im renommierten Fachmagazin „Current Biology“ veröffentlicht.

Joerg F. Hipp, Markus Siegel: BOLD fMRI Correlation Reflects Frequency-Specific Neuronal Correlation. Current Biology (2015), 18. Mai 2015 (online-Publikation) http://dx.doi.org/10.1016/j.cub.2015.03.049

Quelle: http://www.innovations-report.de/html/berichte/medizintechnik/ein-anderer-blickwinkel-ins-gehirn.html