Einen Prototypen eines künstlichen Knochenmarks haben Wissenschaftler um Prof. Cornelia Lee-Thedieck vom Karlsruher Institut für Technik gemeinsam mit Kollegen vom Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme Stuttgart und der Universität Tübingen entwickelt. 


Die poröse Struktur des künstlichen knochenmarks bildet die grundlegenden Eigenschaften des natürlichen Knochenmarks nach. Ziel ist es, Stammzellen im Labor züchten zu können.

Die Zellen des Bluts, wie rote Blutkörperchen oder Immunzellen, werden laufend durch neue ersetzt. Für den Nachschub sorgen die blutbildenden Stammzellen – Vorläufer für alle. Sie befinden sich in einer spezialisierten Nische im Knochenmark. Blutbildende Stammzellen lassen sich zur Behandlung von Krankheiten des Bluts einsetzen, beispielsweise bei Leukämie. Dabei werden die kranken Zellen des Patienten durch gesunde blutbildende Stammzellen von einem passenden Spender ersetzt.

Außerhalb des Patienten eigene blutbildende Stammzellen zu vermehren ist nicht möglich, da diese Zellen ihre Stammzelleigenschaften nur in ihrer natürlichen Umgebung, in der Knochenmark-Nische beibehalten.

Die Forscher hoffen, einmal Leukämiepatienten durch die Zucht geeigneter Stammzellen behandeln zu können.

Die Wissenschaftler haben ihre Forschungsergebnisse in der Zeitschrift „Biomaterials“ veröffentlicht: DOI: 10.1016/j.biomaterials.2013.10.038

Quelle:
http://www.kit.edu/besuchen/presseinformationen_14404.php