Hirnforscher aus Tübingen und Münster haben eine häufige Parkinson-Variante mit Hilfe einer humanen Stammzellkultur "therapiert" und damit neue Erkenntnisse auf dem Gebiet gewonnen, ohne den Tierversuch bemühen zu müssen.


Hirnforschern aus Tübingen und Münster ist es gelungen, eine bestimmte Parkinson-DNA-Mutation humaner Stammzellen im Reagenzglas zu korrigieren – und zwar die sogenannte G2019S Mutation im LRRK2-Gen. Sie ist die häufigste genetische Mutation bei Parkinson-Patienten.

In ihrer gemeinsamen Pressemitteilung zeigten sich der Leiter des Tübinger Hertie-Instituts, Prof. Thomas Gasser sowie der Münsteraner Gruppenleiter am Max-Planck-Instituts für molekulare Biomedizin, Dr. Jared Sterneckert, begeistert: „Uns ist es gelungen eine Genkorrektur im Reagenzglas durchzuführen und dadurch einen direkten Einblick in die Wirkungsweise der Mutation in menschlichen Nervenzellen zu gewinnen“, sagt Professor Dr. med. Thomas Gasser, Vorstandsvorsitzender am Hertie Institut für klinische Hirnforschung (HIH) der Universität-Tübingen sowie Sprecher am Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) am Standort Tübingen. „Außerdem zeigten wir, dass stammzellbasierte Zellmodelle sich in der Tat dazu eignen, Parkinson im Reagenzglas darzustellen und somit eine bessere und genauere Erforschung der Parkinson-Krankheit auch ohne Tiermodelle zu ermöglichen“, ergänzt Dr. Jared Sterneckert, Gruppenleiter am Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin, Münster.

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

Originaltitel der Publikation
Genetic Correction of a LRRK2 Mutation in Human iPSCs Links Parkinsonian Neurodegeneration to ERK-Dependent
Changes in Gene Expression, Cell Stem Cell (2013), http://dx.doi.org/10.1016/j.stem.2013.01.008