Um zu klären, ob und wie weit das Potenzial aus Omics-Analysen, Bioinformatik und Systembiologie zum besseren Verständnis toxikologischer Prozesse und zu neuen, prädiktiven in vitro-Testverfahren als Ersatz für Tierversuche beitragen kann, schreibt das BMBF mit der Maßnahme "Innovative Toxikologie zur Reduzierung von Tierversuchen (e:ToP)" zunächst Pilotprojekte aus.


Gegenstand der Förderung sind innovative, anwendungsorientierte Projekte interdisziplinärer Forschungsverbünde, die das Ziel verfolgen, einen deutlichen wissenschaftlichen Fortschritt beim Verständnis toxikologischer Prozesse im menschlichen Körper zu generieren. Mit etabliertenMethoden soll dabei die Wirkung chemischer Substanzen im Sinne der EU-Chemikalienverordnung REACH parallel auf Transkriptom, relevantes Proteom, Metabolom und bei einer möglichen Mutagenität auch auf das Genom bestimmt werden. Ein Schwerpunkt der funktionalen Analyse integrierter Daten soll dabei auf den Stoffwechsel gelegt werden. Auszugehen ist bei den zu beantragenden Projekten von humanen Zell-Linien oder in vitro-Modellen humaner Gewebe. Im Rahmen der Projekte sollen molekulare Effekte der Toxizität untersucht werden und als Basis für die zielgerichtete Entwicklung künftiger Toxizitätstests dienen, mit denen Tierversuche ersetzt werden können. Hierzu ist der systembiologische Forschungsansatz, bestehend aus iterativem Zyklus zwischen biologischem Experiment und prädiktiver, mathematischer Modellierung anzuwenden. Eine geeignete Auswahl der Parameter für die toxikologischen Experimente soll eine Validierung der erzielten Resultate ermöglichen, ggf. unter Nutzung existierender Referenzdaten.

Diese Projekte sollen als wissenschaftliche Grundlage für eine sich anschließende Translationsphase dienen, in der auf den gewonnenen Erkenntnissen der Pilotphase aufgebaut werden soll. Erwartet wird die Einreichung innovativer Projektideen, die das Ziel verfolgen, Omics-Daten aus toxikologischen in vitro-Experimenten so mit bioinformatischen sowie systembiologischen Methoden aufzubereiten, dass die toxische Wirkung von Chemikalien auf molekularer Ebene erkennbar wird. Toxikologen, Molekularbiologen, Bioinformatiker und Vertreter weiterer Fachdisziplinen sollen in interdisziplinären Forschungsansätzen gemeinsam zum Erreichen dieses Zieles beitragen.

Antragsberechtigt sind Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft, Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen mit Sitz in Deutschland. Die Beteiligung von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) ist ausdrücklich erwünscht.

Die Zuwendungen können im Wege der Projektförderung als nicht rückzahlbare Zuschüsse gewährt werden.

Die Eingaben im Internet-Portal ptoutline können bis zum 31.01.2013 23:59 h erfolgen.

Quelle und weitere Informationen: http://www.bmbf.de/foerderungen/19812.php